Datenverwaltung in Planungsbüros

AVA-Software mit bidirektionaler Funktionsweise

Die Architektengesellschaft Ibus legte ihren Fokus bereits bei der Gründung 1978 auf die Realisierung energiesparender, nachhaltiger Projekte. Im Laufe der Jahre wurden die Anforderungen an die Planungsgenauigkeit immer höher, so dass der Umstieg auf eine aktuelle Softwareversion notwendig wurde.

Die Architektengesellschaft Ibus benötigt für die Begleitung ihrer Bauprojekte ein AVA-Programm und nutzte seit 1993 eine Vorgänger-Software von „Sidoun Globe“ – die „WinAVA“.

„Mit diesem Programm konnten wir lange sehr gut arbeiten“, erklärt Hans-­Martin Schmid, Geschäftsführer der Ibus-Niederlassung in Berlin. „Mittlerweile ist es jedoch sehr wichtig geworden, dass alles enorm schnell abläuft und wir jederzeit auf alle Daten Zugriff haben. Auch Detailinformationen müssen unmittelbar verfügbar sein.“ Da die Architektengesellschaft bereits erfolgreich mit Sidoun (www.sidoun.de) kooperiert hatte, entschieden sich die Verantwortlichen, auf die aktuelle AVA-­Software des Unternehmens, „Sidoun Globe“, umzusteigen.

Integration von „Word“ und „Excel“

Einer der Hauptvorteile, den „Sidoun Globe“ für Ibus mitbringt, ist die schnelle Navigation innerhalb des Programms. Dadurch können sämtliche Funktionen, wie etwa der datenbankübergreifende und vollindexierte Suchassistent, mit nur einem Klick angesteuert werden. Dieser bietet die Möglichkeit, alle hinterlegten Daten, wie etwa Positionstexte oder Adressen in Stammleistungsverzeichnissen, projektübergreifend leicht und schnell aufzufinden. Auf diese Weise müssen Nutzer nicht mehr stundenlang nach einzelnen Projektdetails suchen, sondern können sowohl einzelne Begriffe eingeben als auch die Mehrfach-Schlagwortsuche nutzen, um die nötigen Daten aufzufinden. Bereits bei der Ein-
gabe werden passende Vorschläge gemacht, was den Suchvorgang beschleunigt. Außerdem ist der Suchassistent lernfähig und listet deshalb häufiger gesuchte Wörter weiter oben auf.

Neben dem einfachen Zugriff auf sämtliche Funktionen und Projektdetails bietet die Software Vorteile bei der Datenmigration.

„Häufig liegen Daten oder Informationen bei uns im ‚Excel‘-Format vor, so dass eine unkomplizierte Einbindung in die AVA-Software hier Priorität hat“, so Hans-Martin Schmid. Gewährleistet wird dies durch die BI-Tools: Damit können zum Beispiel individuelle
Formeln und Daten, die in Form von Tabellen in „Excel“ hinterlegt sind, in die AVA-Software eingebunden werden. Auch „Word“-Dokumente, wie Serienbriefe, Honorarberechnungen, Rundbriefe oder Rechnungsstellungen, können weiter bearbeitet werden. Zusätzlich lassen sich durch die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten zahlreiche tägliche Arbeitsprozesse vereinfachen, wie etwa die Mengenermittlung, HOAI, die Ermittlung von Einheitspreisen oder die Rechnungsstellung. Das Ganze geschieht bidirektional, was bedeutet, dass Daten, die
in „Excel“ oder „Word“ eingegeben werden, auf Knopfdruck automatisch in die Software übernommen werden – und umgekehrt. Auf diese Weise müssen keine Daten mehr manuell übertragen werden, so dass sich Tipp- und Übertragungsfehler vermeiden lassen. 


Einfacher Datenaustausch nach GAEB-Standard

Eine Spezialfunktion ist zudem das Modul „X-Bieter“: Sie stellt eine einfache Möglichkeit des „Excel“-Datenaustauschs dar, welche den Planer bei der Angebotsaufforderung und -abgabe unterstützt. Damit können z.B. LV mit Handwerkern ausgetauscht werden – unkompliziert und nicht manipulierbar nach dem GAEB-Standard. Ebenfalls bietet sich „X-Bieter“ als Lösung an, falls der Bieter keine GAEB-­Dateien zurückschicken kann. Die Ausschreibung wird dabei als geschützte „Excel“-Tabelle exportiert und versandt. Anschließend liest der Handwerker die Datei bei sich ein und füllt die vorgegebenen Felder mit dem Ermittlungseinzelpreis aus. Nach Rücksendung wird die ausgefüllte Tabelle automatisch nach GAEB-Norm als Angebotsabgabe D84 in den Preisspiegel importiert. 

Projektbeispiel Plusenergieschule in Niederheide

Eines der ersten Projekte, bei denen die Ibus-Architekten „Sidoun Globe“ genutzt haben, war die Grundschule Niederheide in Hohen Neuendorf, die als Plusenergieschule konzipiert wurde.

Bewährt hat sich bei diesem Projekt u.a. das Modul „G-BIM“. Dieses trägt dem Umstand Rechnung, dass die Planung des Bauprozesses ständigen Änderungen unterliegt. Daraus folgt eine Anpassung sowohl in der CAD-Datei als auch bei den Werten, die im AVA-­Programm eingetragen sind. Von Vorteil für die agile Bauplanung ist dabei, dass „G-BIM“ ohne IFC-Schnittstelle auskommt. Diese verlangt von den Planern die Datenübergabe in einem sehr frühen Baustadium und damit auch, dass schon zu Beginn der Planungen detaillierte Entscheidungen gefällt werden, welche noch gar nicht möglich sind. Andernfalls müssen Änderungen im CAD-Modell oder in der AVA-Software in beiden Datenbeständen manuell geändert werden, was häufig Verzögerungen und Übertragungsfehler zur Folge hat. Das Spe­zialmodul „G-BIM“ in „Sidoun Globe“ verfolgt dagegen einen anderen Ansatz: CAD- und AVA-Software sind nun über eine gemeinsame Datenbank synchronisiert und erleichterten den Ibus-Architekten ihre Arbeit damit erheblich. 

„Wenn sich im Verlauf des Projekts Änderungen bei Qualitäten von Gebäudeteilen ergeben haben, konnten wir ­diese einfach aus dem Leistungsverzeichnis der AVA in die CAD-Datei zurückschreiben – Gleiches gilt auch für die andere Richtung. Dadurch sind Kollisionen in der Planung sofort aufgefallen und konnten umgehend behoben werden“, erklärt Hans-Martin Schmid.

Eingabefehler durch die Rückgängig-Funktion korrigieren

Eine Besonderheit bei dem Bauprojekt war, dass unterschiedlichste Aspekte wie CO2-Neutralität, eine positive Energiebilanz und auf moderne pädagogische Konzepte ausgerichtete Raummodelle, zusammengeführt werden mussten. Durch die gegenseitige Abhängigkeit der planerischen Aspekte wirken sich Fehler daher umso stärker aus, besonders, wenn sie erst spät erkannt werden. In der AVA-Software stellt dies jedoch kein Problem dar. Mit der praktischen Rückgängig-Funktion können die Planer jederzeit Eingaben selektiv entfernen, unabhängig von deren Reihenfolge. Da solche Änderungen eher die Regel als die Ausnahme im Alltag von Planern und Architekten sind, spart diese Funktion auf den gesamten Planungsprozess gesehen Zeit und damit Kosten.

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