buildingSmart 2019 International Standards Summit

Fachtreffen zum digitalen Bauen in Düsseldorf

Ein durchweg positives Fazit zogen sowohl die Verantwortlichen als auch die gut 1.000 Teilnehmer des „buildingSMART International Standards Summit“, der vom 25. bis 28. März 2019 in Düsseldorf stattfand. In mehr als 50 Arbeitsgruppen arbeiteten Experten aus mehr als 30 Ländern an offenen Standards für das digitale Planen, Bauen und Betreiben von Bauwerken.

Der „buildingSMART International Standards Summit“ war ein voller Erfolg. Diese gilt ebenso für den im Anschluss durchgeführten 17. buildingSMART-Anwendertag, der mit weiteren gut 500 Teilnehmern stattfand.

In Düsseldorf kamen weit über 1.000 Teilnehmer zusammen, die an vier intensiven Tagen gemeinsam an den buildingSMART-Standards arbeiteten und die Möglichkeiten des persönlichen Treffen nutzten, um sich auszutauschen und über die aktuellen Entwicklungen von BIM und anderen digitalen Methoden und Techniken für das digitale Planen, Bauen und Betreiben zu diskutieren. Zum Abschluss des Summits betonte Lothar Fehn Krestas, Leiter der Unterabteilung Bau im Bundesministerium des Inneren für Bau und Heimat, die Bedeutung, die die Bundesregierung offenen Standards für das digitale Planen, Bauen und Betreiben beimisst. Er bezeichnete buildingSMART als „starken Partner an unserer Seite“. Der Bund arbeitet über mehrere Stränge aktiv daran mit, auch für die Bundesbauten verstärkt digitale Methoden und Techniken zu nutzen.

Am Abschlusstag des buildingSMART Summits stellten die Leiter der verschiedenen Rooms die Ergebnisse ihrer Arbeiten vor und gaben einen Ausblick über die weiteren Entwicklungen. Als besonders herausragend galten die Arbeiten im Bereich „IFC for Rail“, die mit einem hohen Engagement und Einsatz vorangetrieben wurden. Ebenfalls als besonders erfolgreich gelten die Arbeiten am „Professional Certification Program“ von buildingSMART, dem Standard für die berufliche Fort- und Weiterbildung in BIM.

In Deutschland ist das erste Modul dieses weltweit standardisierten Weiterbildungsprogrammes gemeinsam mit dem VDI entwickelt worden und erfolgreich im Markt platziert worden. Bereits 22 Fort- und Weiterbildungsträger sind bei buildingSMART Deutschland gelistet und bieten entsprechende BIM-Kurse an.

Sarah Merz von der Fachgruppe Zertifizierung bei buildingSMART berichtet, dass die Nachfrage nach diesem Qualifizierungsangebot gewaltig sei: „Die Kurse sind ausgebucht.“ Noch in diesem Jahr wird das Professional Certification Program von buildingSMART in der Schweiz, Spanien, Italien, Österreich und Russland starten. 2020 folgen Polen und Kanada. Damit hat buildingSMART auch in diesem wichtigen Bereich der Digitalisierung weltweit einen Standard entwickelt und etabliert.

Bauherrn setzen auf Digitalisierung

Barbara-Maria Loth, Chief Digital Officer der Knauf-Gruppe, Dirk Schaper, Geschäftsführer von ProMaterial und Konrad Werning, Geschäftsführer der ARGE Neue Medien der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnikbranche diskutierten am Abschlusstag des buildingSMART International Standards Summit über die Bedeutung von Produktdaten in der Wertschöpfungskette Bau. „Daten sind auch im Baubereich im Überfluss vorhanden. Nur nutzt die Branche sie noch nicht so umfassend, wie sie könnte. Der Endkunde dagegen ist sich bewusst, dass er in einer datengetriebenen Welt lebt und erwartet, dass auch Architekten, Planer und ausführende Unternehmen ihm mit Hilfe der Digitalisierung echten Mehrwert bringen“, sagte Barbara-Maria Loth von Knauf. Dem Thema Produktdaten widmete sich ein eigener Roundtable, über das buildingSMART Data Dictionary hat buildingSMART bereits eine Lösung für diesen wichtigen Bereich, die mit hoher Priorität weiterentwickelt wird.

Weitere Top-Themen, die auf dem Treffen initiiert wurden, sind die Integration von GIS in BIM, also die Integration von Daten aus Geoinformationssystemen in digitale Planungs-, Bau- und Betriebsmodelle von Bauwerken sowie die Entwicklung von Grundlagen für Common Date Environments und dem Digitalen Zwilling. Schon beim nächsten „buildingSMART International Standards Summit“ Ende Oktober 2019 in Peking sollen dazu konkrete Schritte vorgestellt und auf den Weg gebracht werden.

Info

Kern des „buildingSMART International Standards Summit“ ist die Arbeit an offenen und herstellerneutralen Standards für das digitale Planen, Bauen und Betreiben – an ihnen beteiligen sich über buildingSMART weltweit Experten, Anwender und Nutzer aus allen Bereichen der Bau- und Immobilienwirtschaft und der Softwareindustrie. Organisiert wird diese Arbeit in sogenannten „Rooms“, von denen es zwei Oberkategorien gibt: die Rooms mit Technischem Fokus („Technical Fokus Rooms“) und die Anwenderbezogenen Rooms („User Focus Rooms“). Diese Rooms gliedern sich wiederum thematisch weiter auf. So existiert für den Bereich Eisenbahn-Infrastruktur ein eigener Room, der sich in verschiedene, themenbezogene Arbeitsgruppen aufteilt. In diesen Rooms arbeiten Experten aus aller Welt ehrenamtlich zusammen, um offene Standards und Schnittstellen für das digitale Planen, Bauen und Betreiben zu entwickeln und diese weltweit zu etablieren. In der Regel werden die Arbeiten über Video- und Telefonkonferenzen, Cloud-Anwendungen und anderen digitalen Werkzeugen geleistet. Zwei Mal im Jahr trifft sich die Community jedoch zum „buildingSMART Standards Summit“.

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