Digitale Abrechnung in Landschaftspflege und Forstwirtschaft
Arbeitete die Heinrich Meusel Landschaftspflege & Forstdienstleistungen zuerst als Subunternehmer für große Garten- und Landschaftsbauer, so zählen mittlerweile u.a. die Deutsche Bahn und EVU zu seinen Kunden. Für den Austausch der Abrechnungsinformationen ist bei diesen Kunden die digitale Form gefordert.
Aufgewachsen in Sachsenbrunn im Süden von Thüringen hilft Heinrich Meusel schon als Kind bei der Pflege der Bergwiesen. Mit 16 Jahren hat er sich in Österreich zum Land- und Forstwirt ausbilden lassen, um dort die Landschaftspflege im kleinteiligen Raum zu erlernen. Schon während der Ausbildung kommt ihm die Idee, Heu für Meerschweinchen, Hamster und Kaninchen zu verkaufen – gibt es doch im Thüringer Wald genügend buntblühende Kräuterbergwiesen mit einem großen Artenreichtum. Mit deren Bewirtschaftung können die Landwirte allerdings nicht genügend Ertrag erzielen. Heinrich Meusel, der noch ein BWL-Studium absolviert, ist bewusst, dass er seine Produkte großen Handelsketten anbieten muss, um gewinnbringend zu arbeiten. Heute ist er einer der größten Bioproduzenten (https://heu-heinrich.de/dienstleistungen) für Nagetierfutter in Deutschland.
Auslastung der Spezialmaschinen
Die ganzjährige Auslastung der Spezialmaschinen für die Berggebiete steht als nächste Aufgabe an. Zunächst arbeitet der forst- und landwirtschaftlich tätige sowie naturschutzengagierte Betrieb einige Jahre für große Garten- und Landschaftsbauer als Subunternehmer und sammelt auch erste Erfahrungen bei Projekten der Deutschen Bahn. Als die Deutsche Bahn im Rahmen der Hochgeschwindigkeitsachse Berlin–München Maßnahmen für Landschaftsbau und -pflege um den Bleßbergtunnel vor seiner Haustür ausschreibt, bewirbt sich Heinrich Meusel und erhält den Zuschlag.
Digitaler Austausch von Abrechnungsinformationen
Für die Deutsche Bahn ist der Austausch der Abrechnungsinformationen in digitaler Form Voraussetzung für die Zusammenarbeit. Dazu setzt das Verkehrsunternehmen zur Optimierung der Bauabrechnung mit seinen Auftragnehmern „MWM-Libero“ ein. Das Programm des Bonner Softwarehauses MWM Software & Beratung GmbH (www.mwm.de) ist für Aufmaß, Mengen- und Massenermittlung sowie Bauabrechnung geeignet. Für die sogenannte „optimierte Bauabrechnung“ erhält die ausführende Firma vom Bahnkonzern das Auftragsleistungsverzeichnis als GAEB-Datei. So auch Heinrich Meusel. Zuerst versucht er die Bauabrechnung mit einem anderen Programm durchzuführen, stellt jedoch schnell fest, dass dieses die Anforderungen nicht erfüllt. „Ich dachte ,MWM-Libero‘ sei nichts für ein kleines Unternehmen wie unseres, allerdings habe ich mich in einer dreimonatigen Testphase von der einfachen Handhabung und den Funktionalitäten des Programms überzeugen lassen“, erläutert Heinrich Meusel. Nach einer einstündigen Einweisung durch den Hersteller per Internet entschließt sich der gelernte Land- und Forstwirt, das System zu mieten.
Jetzt arbeiten er und zwei seiner 15 Angestellten mit der Software. Heinrich Meusel erhält die Leistungsverzeichnisse des Projektes und liest diese mittels GAEB-Schnittstelle als „DA86“-Datei in „MWM-Libero“ ein. Das Programm stellt das Leistungsverzeichnis (LV) mit seinen Positionen und dem entsprechenden Kurztext in einer Baumstruktur auf der linken Bildschirmseite dar. Hier wählt der Forstwirt die Positionen wie Obstbäume pflanzen, Einzelverbissschutz setzen, Bewässern aus und gibt in die am Bildschirm erscheinende Tabelle die Mengen ein. Mahdgutübertragung von Spenderflächen auf Zielflächen als naturschutzrelevante Maßnahme, die Mahd der Bergwiesen sowie deren Pflege rechnet Meusel nach Quadratmetern ab. Dazu erhält er von der Deutschen Bahn einen Bestandsplan mit den entsprechenden Flächen und lässt diese von einem Geodäten vermessen. Heinrich Meusel dazu: „Im ersten Jahr haben wir die Vorbereitungsmahd und in den nächsten beiden Jahren den ersten bis vierten Pflegegang. Bis ich die Schlussrechnung stellen kann, dauert es drei Jahre.“ Sukzessive gibt er die Aufmaße ins Programm ein und übermittelt die abzurechnende Leistung zwecks Abschlagszahlung als „DA11“-Datei an den Auftraggeber.
Bauüberwacher überprüfen die Datei
„DA11“ ist die Abkürzung einer Austauschdatei gemäß REB (Regelungen für die elektronische Bauabrechnung). Das Austauschformat ist eine Erleichterung für die Prüfung von Baumaßnahmen, da eine manuelle Prüfung der Berechnung, wie z.B. das Nachrechnen des Aufmaßes mit dem Taschenrechner, entfallen kann. Die Bauüberwacher der Deutschen Bahn überprüfen die Datei auf Übereinstimmung mit den Aufmaßen und den als unstrittig festgestellten Leistungen. Ist diese Prüfung positiv erfolgt, erstellen die Bauüberwacher eine sogenannte Mengen- und Leistungsbestätigungsliste als Ausdruck, die er unterschreibt und zurückschickt. Daraufhin erhält Heinrich Meusel eine Buchungsliste, auf deren Basis er eine Abschlagsrechnung und gegen Projektende die Schlussrechnung erzeugt.
Schnelles Arbeiten und Nachvollziehbarkeit
Mit „MWM-Libero“ ist für Heinrich Meusel ein schnelles Arbeiten sowie jederzeit eine Nachvollziehbarkeit der Daten möglich. „Habe ich erst einmal die Anzahl der Positionen oder die Quadratmeter eingegeben, kann ich daraus mit wenigen Schritten ein Angebot und später die Rechnungen erzeugen”, so der Forstwirt. Auch kann er eine einscannte Skizze an das entsprechende Aufmaßblatt anfügen und seine Bauabrechnungen nicht nur mit Fotos, sondern auch mittels PDF-Dateien dokumentieren. Das Programm ergänzt die einzelne PDF-Seite mit einer Projektüberschrift und einer neuen Seitennummer. Damit ist der komplette Ausdruck – Mengenermittlung und integrierte PDF-Dateien – revisionssicher beschriftet und nummeriert. Vom Service des Bonners Unternehmens ist er auch überzeugt: „MWM hat die Vorlagen unserem Corporate Design angepasst und als die Kolleginnen Fragen zu Darstellung der Rabattierung hatten, hat ein Mitarbeiter des Softwarehauses diese sofort beantwortet.“