Fachmesse BAU Online 2021
Anlässlich der BAU Online 2021 konnte man auch Software live erleben – bequem am Büro- oder Homeoffice-Arbeitsplatz. Was waren nun die Neuerungen und Trends?
Anlässlich der BAU Online konnte man sich CO2-, zeit- und kostensparend, bequem und Corona-sicher vom Büro oder heimischen Sofa aus informieren
Foto: Messe München
247 Aussteller, davon etwa 50 aus dem IT-Bereich, und insgesamt 38.325 registrierte Teilnehmer mit 218.756 Online-Zugriffen zählte die pandemiebedingt komplett ins Internet verlegte BAU Online 2021. Gegenüber der Präsenzmesse von 2019 mit 2.250 Ausstellern – davon etwa 200 IT-Aussteller – und 250.000 Besuchern war das ein schwacher Abglanz einer Weltleitmesse. Vermisst wurden vor allem der persönliche Kontakt, die informellen Gespräche und die Stimmung. Eine sinnvolle Ergänzung für künftige Präsenzmessen war das Online-Format aber allemal. In zahlreichen Online-Präsentationen, Webinaren und Video-Chats konnte man sich vom 13. bis 15. Januar 2021 nach ersten technischen Anlaufschwierigkeiten, CO2-, zeit- und kostensparend, bequem und Corona-sicher vom Büro oder heimischen Sofa aus über Software-Neuerungen und neueste IT-Trends informieren. Im Fokus standen neue Funktionen und Programme für die digitale Transformation am Bau, das Mobile und Cloud Computing oder BIM. Weitere Infos und einige der genannten Video-Präsentationen können unter www.bau-muenchen.com/de abgerufen werden.
CAD für Kollaborateure
Mit „Allplan 2021“ lassen sich auch große und komplexe Projekte bequem bearbeiten
Bild: Allplan
Mit BIM steigt auch die Notwendigkeit zur digitalen Zusammenarbeit, am besten per Internet. CAD mit angeschlossener BIM-Kollaborationsplattform hat hier die Nase vorn, wie etwa Allplan. Mit der neuen Version 2021 lassen sich nicht nur anspruchsvolle Projekte bearbeiten. Die optionale Cloud-Plattform „Allplan Bimplus“ vereinfacht zudem die digitale Zusammenarbeit, die Darstellung und Zusammenführung von BIM-Fachmodellen, die Kollisionserkennung sowie das Revisionsmanagement (www.allplan.com).
„Archicad“ wurde auch über die neue Kommunikationsplattform „Graphisoft X“ präsentiert.
Bild: Graphisoft
Auch die BIM-Planungssoftware „Archicad“ wurde auf der BAU Online und im Rahmen des neuen Kommunikationsformats „Graphisoft X“ präsentiert. Ergänzt wurden die dreiwöchigen Live-Präsentationen durch Fachvorträge, etwa zur BIM-Implementierung in der Praxis. Online-Besucher konnten zudem Archicad direkt in ihrem Browserfenster testen, an Experten-Talks und Live-Webinaren teilnehmen, sich mit Graphisoft-Spezialisten austauschen oder individuell beraten lassen. „Graphisoft X“ wird künftig durch weitere Events ergänzt (www.graphisoft.de und https://x.graphisoft.de).
EDV Software Service präsentierte mit „AX3000“ die aktuelle Version der Bauphysik- und TGA-Software für Heizung, Lüftung, Sanitär, Elektro und Sprinkler. Der Programmteil Energietechnik enthält unter anderem die Module Energieausweis für normgerechte Energieausweise für viele europäische Länder und Gebäudesimulation für die Analyse und Optimierung von Heiz- und Kühllasten. Das VR-Modul ermöglicht in Verbindung mit einer VR-Brille virtuelle Gebäudebesichtigungen (www.ax3000-group.de).
Mehr BIM verspricht die neue Version 15 von „EliteCAD Architektur“. Neu sind neben der IFC4-Schnittstelle für openBIM-Projekte auch über 300 vordefinierte Attribute und die Integration aller Datensätze (sogenannte pSets) des buildingSMART-Standards. Damit lassen sich Bauteile um beliebige freie Attribute erweitern. Neu ist auch die Integration des BCF-Managers für den Nachrichtenaustausch zwischen BIM-Projektpartnern, die Vernetzung mit DBD-BIM und dem digitalen Produktkatalog „parts4cad“ von Cadenas (www.xeometric.com).
Mit Online-Präsentationen zu den Themen Datenauswertung und ‑visualisierung, grafisches Scripten und Modellieren mit „Vectorworks“ informierte Computerworks über Neuerungen und aktuelle Themen, wie den BIM-basierenden Bauantrag. Ein Thema war auch das „Vectorworks“-Stipendium, das Architektur-, Innenarchitektur- oder Landschaftsarchitektur-Studenten in der DACH-Region fördert. Die Bewerbungsphase endet allerdings am 31. März 2021. Als Preise winken 3.000 € und 7.000 US-Dollar (www.computerworks.de , www.vectorworks.net/scholarship).
AVA für BIM
BIM2AVA-Modelle können mit „California.pro“ auch per Web-Browser bearbeitet werden.
Bild: G&W Software
Das AVA- und Baukostenmanagementsystem „California.pro“ von G&W Software ist jetzt auch per Webbrowser auf dem PC, Notebook, Tablet oder Smartphone verfügbar. Voraussetzung ist ein aktueller Webbrowser, eine Internetverbindung sowie eine aktuelle California.pro-Lizenz. Die zusammen mit der Cloud-Plattform oneclick bereitgestellte Technik verfügt über ein Trusted-Cloud-Siegel, eine datenschutz-konforme Umgebung, zertifizierte Rechenzentren, ein Security-Paket, eine Firewall und eine automatische Datensicherung (www.gw-software.de).
Der 3D-Viewer von Nevaris-„Build 20212 kann Bauteile messen sowie Winkel, Umfänge und Flächen ermitteln.
Bild: Nevaris
Die neue Version 2021 der AVA- und Kalkulationssoftware „Nevaris Build“ enthält eine neue Dokumentenverwaltung für eine einfachere Dokumentenablage, neue Textbibliotheken für eine rationellere LV-Erstellung, stets aktuelle Online-Ausschreibungstexte sowie einen 3D-Viewer, mit dem man Bauteile messen sowie Winkel, Umfänge und Flächen ermitteln kann. Neue Schnittstellen zu den Online-Textbibliotheken „Sirados“ von Weka und die Hersteller-/VOB-konforme Ausschreibungstexte von Heinze erweitern die Auswahl von LV-Positionstexten (www.nevaris.com).
Profundes Wissen rund um die Uhr zu AVA & Co. bietet die neue Version 24 von „Orca AVA“
Bild: Orca
Für mehr Transparenz bei der IFC-Mengenübernahme sorgt „Orca AVA 24“: In der IFC-Datei werden Verknüpfungsinformationen zu Bauteilen und Maßen sowie den Positionsmengen angezeigt. Das Orca-Helpdesk unterstützt mit einer FAQ-Sammlung und technischen Informationen Anwender bei der LV-Erstellung. In der LV-Textdatenbank Ausschreiben.de werden Anwender dank einer neuen Importroutine Produkte und Informationen für Ausschreibungen künftig schneller finden (www.orca-software.com).
Büro und Baustelle im Fokus
Mit der Mängelmanagement-App „123quality“ lassen sich auf der Baustelle u.a. Mängel, Abnahmeprotokolle, Nachträge und Gewährleistungsabnahmen erfassen.
Bild: 123erfasst
Mit der Mängelmanagement-App „123quality“ erfassen die Mitarbeiter auf der Baustelle per Smartphone oder Tablet Mängel, Abnahmeprotokolle, Nachträge, Gewährleistungsabnahmen, Auswertungen zum Arbeitsschutz etc. Die Daten werden sofort auf eine zentrale Online-Datenbank übertragen und mit den Beteiligten geteilt. Zielgruppen der auf IOS- und Android-Smartphones oder ‑Tablets laufenden Anwendung sind Bauhandwerker, Planer und Faciliy Manager (www.123erfasst.de).
Mit Layoutvorlagen lassen sich individuell gestaltete Baustellen- und Projektberichte generieren.
Bild: Capmo
Die Baudokumentations-Software „Capmo“ bietet gegenüber der analogen Arbeitsweise Vorteile: So lassen sich Informationen und Fotos vor Ort erfassen und zuordnen oder Berichte und Protokolle automatisch generieren. In der neuen Version wurde die automatische Berichtsfunktion um individuelle Vorlagen erweitert. Nutzer können damit Berichte sowohl VOB-konform als auch im individuellen Firmendesign exportieren (www.capmo.de).
Wie das 3D-Laserscanning optimal eingesetzt wird, darüber informierten Live-Präsentationen von Faro. Weitere Themen waren der neue mobile Handscanner Faro-„Freestyle 2“ für die geometrische und fotografische Erfassung von Objekten und Räumen in einem Abstand von 0,4 bis 10 m mit einer Genauigkeit von 0,5 bis 15 mm. Präzisere Ergebnisse mit ca. 1 bis 3,5 mm Genauigkeit liefern die auf einem Dreibeinstativ montierten 3D-Laserscanner der FocusS-Serie für Messungen bis 70, 150 und 350 m (www.faro.com).
Ein nahtloser „Scan-to-CAD und BIM-Workflow“ vereinfacht das Planen und Bauen.
Bild: Hexagon, Leica Geosystems
Die Hard- und Softwarelösungen von Hexagon / Leica Geosystems versprechen einen nahtlosen „Scan-to-CAD und BIM-Workflow“. Mit den handgeführten und auf Dreibeinstativen montierten 3D-Laserscannern Leica-„BLK2GO“, Leica-„BLK360“ und Leica-„ScanStation P30/P40“ lassen sich Objekte bis 50, 60 und 270 m mit Genauigkeiten von 1 bis 4 mm erfassen. Vorgestellt wurde auch die auf Windows-, macOS- oder Linux-PCs laufende 2D/3D und BIM-Konstruktionssoftware „BricsCAD“ (www.leica-geosystems.com).
Laut RIB Software steigen bauausführende Unternehmen aus der Region DACH derzeit von einer Client-Server-Lösung mit „iTWO“ oder „iTWO 5D“ auf die webbasierte Lösung „iTWO 4.0“ um. Einige davon arbeiten bereits durchgängig mit „MTWO“ auf der Cloud-Computing-Plattform Microsoft-„Azure“. „iTWO 4.0“ von RIB unterstützt die gesamte Wertschöpfungskette einer Baumaßnahme und verknüpft alle am Projektbeteiligten. Der Zugriff auf die Plattform erfolgt wahlweise über Desktop-Computer oder über mobile Endgeräte per Internetbrowser (www.rib-software.com).
Eine Vielzahl für Planer interessanter Video-Präsentationen bot Mensch und Maschine zu den Themen Modellprüfung mit Autodesk-„Revit“ und der ergänzenden Funktionssammlung „BIM Booster“, der BIM-Kollisionsprüfung mit Autodesk-„Navisworks“ und Autodesk-„BIM 360“, einer Cloud-Plattform für gemeinsames Arbeiten in Echtzeit. Weitere Themen waren die Durchbruchsplanung in BIM-Projekten mit Autodesk-„Revit“ sowie „Desite“, das „Schweizer Messer“ für die Anzeige, Analyse, Auswertung und Prüfung von BIM-Modellen sowie die Koordinierung von BIM-Prozessen (www.mum.de).
Eine weitgehend papierlose Planung und Koordination verspricht die Cloudlösung „Revu“.
Bild: Bluebeam
Für die zeitgleiche und standortunabhängige Arbeit an denselben Baudokumenten stellt „Revu“ von Bluebeam Projektbeteiligten in Echtzeit PDF-Dateien in der Cloud bereit. Baupläne lassen sich anpassen, mit Kommentaren oder Notizen versehen und Personen zuweisen. Ausführende Unternehmen können unmittelbar darauf zugreifen und anhand farblicher Markierungen alle Änderungen nachvollziehen. Zusätzlich bietet „Revu“ nützliche Werkzeuge, etwa für die Berechnung von Flächen. So kann die Planung und Koordination weitgehend papierlos ablaufen (www.bau-mit-bluebeam.de).
UntermStrich präsentierte ein MESSE@home-Ersatzprogramm mit Präsentationen, Fachvorträgen und Diskussionen.
Bild: UntermStrich
UntermStrich, Anbieter der gleichnamigen Branchensoftware für internes Projektmanagement, Controlling und Büroorganisation hat im Rahmen eines eigenen Messe-Ersatzprogramms MESSE@home nicht nur seine browserbasierte Software „untermStrich X3“ vorgestellt. Auch Experten-Fachvorträge und Diskussionsrunden zu verschiedenen Themen wurden als Video gestreamt. Aufgrund der guten Erfahrungen werden künftig regelmäßig kostenlose Online-Fachvorträge, Netzwerkveranstaltungen und Diskussionsrunden angeboten (www.untermstrich.com/messe2021home-rueckblick).