Willkommen in der neuen Normalität
Anfang März 2021 hatte die FIDIC (International Federation of Consulting Engineers) als internationaler Dachverband Beratender Ingenieure im Bauwesen zu einem Live-Webinar rund um das Thema „Zusammenarbeit in der neuen Normalität“ eingeladen. Die digitale Veranstaltung bot eine weltweite Sicht auf den aktuellen Stand der Corona-Pandemie und die daraus folgenden Auswirkungen auf die Branche der Beratenden Ingenieure und das Bauwesen gleichermaßen.
„Wie wird das Arbeiten in der neuen Normalität aussehen?“, lautete die große Frage, deren Antworten eine weit über die Auswirkungen der Pandemie hinaus reichende Perspektive aufzeigen sollte.
In den Vorträgen und der Diskussion wurde davon ausgegangen, dass der Bedarf an Büroflächen durch die Zunahme bzw. Beibehaltung der Arbeit im Homeoffice nach der weltweiten Pandemie sinken werde, auch wenn noch keine konkrete Vorsagen über den Grad der Reduzierung gemacht werden können. Büroflächen werden dann zudem wohl verstärkt flexibler genutzt werden und damit möglichweise mehr für Besprechungen und Präsentationen, während viele Anteile der Einzelarbeit im Homeoffice erledigt werden können. Dementsprechend müssten auch Bürogebäude und -räume für eine flexiblere Nutzung geplant und gebaut bzw. umgebaut werden. Im Kern geht es künftig darum, den in den Büros Beschäftigten ein angenehmes und konstruktives Umfeld zu bieten. Dazu gehört auch eine passende digitale Ausstattung, die der zunehmenden Digitalisierung in der Büroarbeit Rechnung trägt. Dies gilt im gleichen Maß für das Bauwesen. Oder wie es ein Redner formulierte: „Wir haben jahrzehntelang von der digitalen Transformation gesprochen, nun muss sie vollzogen werden.“
Dazu wurde passend die Frage erörtert: „Sind wir im Gebäudesektor und in der Architektur bereits digital genug aufgestellt?“
Letztlich, so ein Fazit des Live-Webinars, hat die Corona-Pandemie lediglich eine beschleunigende Wirkung auf bereits angestoßene Veränderungsprozesse, wie es Digitalisierung, Building Information Modeling (BIM), die Planung mit hybriden Modellen und digitalen Zwillingen sind.
Eine Rückkehr zur „alten“ Normalität wird es allen Vorhersagen nach nicht geben. Doch, um ein letztes Zitat zu bemühen: „Die Zukunft ist unvorhersagbar!“ Daher müssen die Unternehmen so organisiert werden, dass sie auf neu auftretende Veränderungen jederzeit schnell und flexibel reagieren können. Sie müssen widerstandsfähig bzw., um ein neues Modewort zu benutzen, „resilient“ sein. Wenn wir das alles berücksichtigen, sind wir gut aufgestellt für das, was uns als „neue Normalität“ in Zukunft erwartet.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen: Bleiben Sie flexibel und vor allem gesund.