BIM in öffentlichen Bauvorhaben

Am Beispiel des Landkreises

Bad Hersfeld

Bei vielen öffentlichen Baumaßnahmen handelt es sich um Sanierungsprojekte, die auch aktuell überwiegend noch in 2D geplant werden. Wie können öffentliche Auftraggeber trotzdem kollaborativ arbeiten und von den Vorteilen der vorhandenen standardisierten, offenen Schnittstellen für die Weitergabe von relevanten Planungsinformationen profitieren? Im Kreis Bad Hersfeld adaptiert man bestimmte BIM-Anwendungsfälle auch für Projekte, in denen keine 3D-Modelle existieren.

Warum Volker Borneis die Gesamtschule in Bebra in 2D plante

Die Gesamtschule in Bebra benötigte eine Komplettsanierung, weil Asbest zu einem Problem geworden war. Es lagen nur Bestandspapierpläne aus den 80er Jahren vor, nichts Digitales. Häufig sind in Sanierungsmaßnahmen Konstruktionsdetails weder bekannt noch standardisiert und man benötigt daher viel Flexibilität in der Modellierung.

„Im Bestandsbau ist in meinen Augen 2D-Zeichnen am sinnvollsten. Wir müssen für die Bauherren nichts visualisieren. Nur in Ausnahmefällen, wenn es um die Gelder geht, präsentieren wir die Planungen vor den Gremien. Meist heißt es, die Schule wird in einem bestimmten Kostenrahmen saniert. Um dann eine Planung in 3D abzuliefern, fehlt oft die Zeit und die Anforderungen sind nicht da“, erklärt Volker Borneis.

Gerade bei kleineren Sanierungsmaßnahmen und brandschutzmäßigen Ertüchtigungen steht der Aufwand eines 3D-Modells nicht immer im Verhältnis zum Nutzen. Trotzdem besteht auch in diesen Projekten großer Kommunikationsbedarf und Planungsinformationen müssen zwischen allen Projektbeteiligten ausgetauscht werden.

Die automatische Massen-

übernahme spart Zeit

In jedem Fall sind bestimmte Bauleistungen auszuschreiben und dazu ist eine Mengenermittlung notwendig. Diese erfolgt in modernen BIM-Anwendungsfällen natürlich modellbasiert. AVA-Lösungen wie AVANTI stellen auch für Projekte, bei denen kein 3D-Gebäudemodell vorhanden ist, smarte Lösungen bereit.

„Für mich ist das A und O die verlustfreie Massenübernahme von CAD zu AVA, denn es ist eine echte Zeitersparnis“, sagt Volker Borneis über die Schnittstelle zwischen Planung und Kalkulation. „So kann ich zum Beispiel Flächen für die Malerarbeiten direkt aus dem Plan ableiten und damit Positionen im entsprechenden Leistungsverzeichnis füllen. Und auch wenn ich die Zeichnungen in 2D erstellt habe, gebe ich einfach Höhen mit ein, wenn es nötig sein sollte, und habe damit auch die exakten Mengen in 3D.“

Fazit

„Aktuell stehen wir im kommunalen Gebäudemanagement enorm unter Zeitdruck. Es fließen viele Fördergelder, die aber zeitlich befristet sind. Auch die Beschaffung von Baumaterial ist derzeit sehr schwierig. Da ist es umso wichtiger, sich mit digitalen Werkzeugen Unterstützung zu holen, um effizient arbeiten zu können“, fasst Volker Borneis zusammen.

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