Von Anfang an digital

Vergleichbare Modellvarianten in kurzer Zeit

Bei der Bebauung eines Grundstücks wollte sich der Bauherr Eckerl Immobilien & Baubetreuung zwei Optionen offenhalten – und erst anhand von Käuferanfragen über die finale Umsetzung entscheiden. Das Münchner Büro co.mod Architekten wurde beauftragt, beide Entwürfe bis zur Genehmigungsreife auszuarbeiten.

Ein Grundstück – zwei Ideen

Auf einem 500 m2 großen Grundstück im Münchner Stadtviertel Schwabing-Freimann sollte der Altbestand aus den 1950er Jahren durch ein neues Haus ersetzt werden. Als Wohnfläche waren etwa 300 m2 vorgesehen. Unklar war jedoch, ob ein Mehrfamilienhaus mit vier Wohneinheiten auf mehr Interesse im Markt stoßen würde oder doch eher zwei Doppelhaushälften. Die Eckerl Immobilien & Baubetreuung wollte sich hier die größtmögliche Flexibilität hinsichtlich der Planung und Genehmigung bewahren. Kurzerhand ließ sie vom Münchner Architekturbüro co.mod deshalb beide Varianten als 3D-Gebäudemodell umsetzen. 


Von Anfang an digital

Seit 2013 plant das Architekturbüro co.mod mit der nativen BIM-Lösung „Revit“. Das 15-köpfige Team um die Geschäftsführer Sebastian Doppelhammer, Michael Mutard und Florian Obermeier setzte bereits vom ersten Tag an auf digitale Prozesse.

„Ich kenne aus meiner Ausbildung noch die Zeit, in der man mit Tusche und Rasierklinge über Pergamentplänen saß“, erinnert sich Sebastian Doppelhammer, Geschäftsführer von co.mod Architekten. Doch dank BIM ist dies heute nicht mehr nötig. Mit Tools wie der cloudbasierten Datenplattform „BIM 360“ arbeiten alle Beteiligten standort- und zeitunabhängig an einem „Revit“-Gebäudemodell. In Echtzeit und ohne Informationsverlust können Architekten, Planer und Bauausführende ihre Daten koordinieren, aktualisieren und miteinander abstimmen. Das spart nicht nur Zeit: Die Verwendung einer zentralen Datenbasis verhindert auch Fehler und kostspielige Verzögerungen in der Planungs- und Bauphase.


Virtuelle Besichtigung für potentielle Käufer

In der Regel lautet das Motto bei Neubauten: So wie in der Visualisierung gezeigt, wird das Gebäude auch verkauft. Bei der Aufteilung und baulichen Gestaltung hat der Käufer selten Mitspracherecht. Für kleinere Bauträger ergibt sich hier ein interessanter Wettbewerbsvorteil. Denn sie besitzen die nötige Flexibilität, um zwei oder mehr Varianten zur Auswahl zu stellen. In diesem Fall entwickelte co.mod Architekten jeweils ein 3D-Modell für ein Mehrfamilienhaus und für ein Doppelhaus. Potentielle Käufer hatten die Möglichkeit, sich mit „Virtual Reality“-Brille durch beide Modelle zu bewegen und so deren Vor- und Nachteile realitätsnah zu erleben. So musste der Architekt die Pläne nicht mehr aufwendig erklären, sondern konnte die Interessenten, die meist architektonische Laien sind, virtuell durch das zukünftige Haus führen.

Mit 3D-Modellen schnell und flexibel reagieren

Auch bei kleineren Objekten bietet die Planung mit „Revit“ Vorteile. Zum einen lässt sich der gesamte Prozess inklusive Entwurf, Genehmigung, Ausführungsplanung, Ausschreibung und Vermarktung auf Basis eines Gebäude­modells steuern. Bereits in frühen Phasen des Konstruktionsprozesses können Kostenschätzungen ausgeführt und Leistungsänderungen über die Lebensdauer des Projekts und des Gebäudes hinweg überwacht werden. Zum anderen hat die modellbasierte Planung den Nutzen, dass in kürzester Zeit eine realitätsnahe Simulation zur Verfügung steht – und virtuell besichtigt werden kann.
„Wenn die Planer mit 3D-Modellen arbeiten, können wir schneller und flexibler auf den Markt reagieren“, erklärt Helmut Eckerl, der Inhaber von Eckerl Immobilien & Baubetreuung. Darüber hinaus ist es möglich, mit dem Plug-in „Enscape“ auf Knopfdruck eine perfekte 3D-Visualisierung zu erzeugen. Die dabei erstellten Gebäudeansichten sind so hochwertig, dass sie auch für Anzeigen und Exposés verwendet werden können und sich so doppelt lohnen.

Vorteil

Der höhere Aufwand, zwei Entwürfen bis zur Genehmigungsreife auszuarbeiten, konnte durch den Einsatz von „Revit“ kompensiert werden und der Bauherr war zudem in der Lage, seinen Interessenten zwei realitätsnahe Modelle zur Auswahl zu stellen.

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