Branchenexperten diskutieren bei digitaler Messe über Zukunft der Planungsbüros

Vorträge sind kostenfrei online verfügbar

Hunderte Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, spannende Diskussionsrunden und jede Menge Aussichten in eine wirtschaftlich erfolgreiche Zukunft der Planungsbüros – das ist das Fazit der 3. Messe@home der untermStrich Software GmbH. Das Unternehmen, das Management und Organisation für Planungsbüros anbietet, hatte kürzlich zum digitalen Treffen der Baubranche zum Thema „Der Wert der Leistung“ eingeladen. Die Vorträge der Keyspeaker aus Architektur und Ingenieurwesen sind kostenfrei online auf der Webseite verfügbar.

Bei der digitalen Messe@home wurde u.a. über das Thema World Wide Workspace diskutiert.
Foto: untermStrich software GmbH

Bei der digitalen Messe@home wurde u.a. über das Thema World Wide Workspace diskutiert.
Foto: untermStrich software GmbH

Im Rahmen der digitalen Messe wurde u.a. der World Wide Workspace diskutiert. Angesichts des (pandemiebedingten) Homeoffice kam eine Frage auf: Braucht es überhaupt noch Büros? Oder besteht die Arbeitswelt der Architekten und Ingenieure bald nur noch aus digitalen Räumen, die flexibel per Mausklick je nach Bedarf gebaut werden? „Durch die Pandemie mussten wir feststellen, dass auch eine andere Art des Arbeitens möglich ist. Kollegen konnten sich von Zuhause aus ebenso gut in Projekte einbringen wie wir im Büro. Ja, für die Projektleiter war es eine größere Herausforderung, die einzelnen Projektbeteiligten zu koordinieren. Aber es hat geklappt“, berichtet Thomas Haustein, Geschäftsführer der Bau-Consult Hermsdorf.

Pandemie katapultiert Branche ins virtuelle Office

Schaut man über den Tellerrand der Planung hin zum Büromanagement, ist das Global Office längst keine Überraschung mehr. „Tatsache ist, dass die Welt schon lange ein neues Zeitalter des Arbeitens betreten hat. Die Pandemie hat nun auch die Planungsbranche in die Zukunft des virtuellen Offices katapultiert“, erklärt Guido R. Strohecker, Architekt und untermStrich-Geschäftsführer. Online-Strukturen, neue Wege der Kommunikation bis hin zur Digitalisierung der Baustellen selbst, das alles musste in den vergangenen 20 Monaten vielerorts aus dem Nichts hochgezogen werden. Was die Planer dabei gelernt haben? „Uns wurde aufgezeigt, dass man für eine zweistündige Besprechung nicht unbedingt von Wien nach Innsbruck fahren muss. Das hat vieles relativiert und am Ende vereinfacht“, sagt Architekt Christian Story (Riegler Riewe Architekten ZT Ges.m.b.H.).

Ist das Global Office nun die Zukunft? Zum Teil, wie Story betont: „Aber auch das persönliche Treffen ist wichtig. Ob mit einem Kunden oder im Team. Man muss sich zwischendurch auch gemeinsam an einen Tisch setzen, um bestmöglich arbeiten zu können.“ In dieselbe Kerbe schlägt auch Wolfgang Eichenseher (Eichenseher Ingenieure). „Die Frage, die ich mir stelle: Wie sieht das Betriebsklima im Homeoffice aus? In unseren Berufen braucht es Kreativität und Teamarbeit. Der Zusammenhalt unter den Mitarbeitern und die Identifikation mit der Firma sind der Schlüssel dafür. Das über einen Computerbildschirm zu erreichen wird eine enorme Herausforderung“, erklärt er. Wichtig sind geeignete Strukturen, da sind sich die IT-Experten sicher. „Je bessere technische Werkzeuge jeder einzelne Mitarbeiter dafür zur Verfügung hat, umso glatter läuft es mit der Kommunikation. Und am Ende auch mit den Projekten“, erklärt untermStrich-Geschäftsführer Peter Remitz.

Digitalisierung der Arbeit wird zunehmen

Die Zukunft wird noch digitaler – darin waren sich die Teilnehmer einig. Das Homeoffice wird neben den normalen Planungsbüros zur erweiterten Arbeitszone. Besprechungen werden vielerorts in den digitalen Meetingraum verlegt. Und auch die Planungsprozesse selbst werden sich verändern. „Wir werden bestimmt viel mehr mit künstlicher Intelligenz zu tun haben. Routineaufgaben in der Planung werden uns so abgenommen. Dafür bleibt uns mehr Zeit für das kreative Arbeiten“, ist sich Haustein sicher. „Hoffentlich wird sich bei der öffentlichen Hand einiges tun. Stichwort digitaler Bauantrag, mit dem man schneller an Baugenehmigungen kommt. Und es gibt hoffentlich nicht nur BIM-Pläne der Bundesregierung, sondern es kann auch in den Ländern und Kommunen ermöglicht werden, digital zu arbeiten.“

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