digitalBAU in Köln 2020

Erfolgreiche Erstveranstaltung

Vom 11. bis 13. Februar 2020 machten mehr als 270 Aussteller und rund 10.000 Besucher die Halle 7 auf dem Kölner Messegelände zu einer lebendigen Informationsbörse rund um die Digitalisierung der Baubranche. Mit der erstmals veranstalteten Fachmesse digitalBAU wurde deutlich, wie hoch der Informationsbedarf und wie wichtig eine Vernetzung der unterschiedlichen Akteure in der Baubranche sind, um die Digitalisierung im Bauwesen voranzubringen.

Neuheiten und Messestimmen

Mehrere Statements von Ausstellern unterstreichen dies ebenso deutlich wie die vorgestellten Produktneuheiten.

„Ein interessiertes Fachpublikum, hochwertige Aussteller, gut gefüllte Vorträge – die digitalBAU hat einen ordentlichen Start hingelegt. Wir haben uns sehr über die zahlreichen Besuche und das große Interesse an den Live-Präsentationen unserer TGA-Planungssoftware ‚DDS-CAD‘ gefreut“, zeigte sich Sebastian Schmidt, Bereichsleiter Marketing bei Data Design System, zufrieden. Die präsentierte ‚Version 15‘ der TGA-Planungssoftware „DDS-CAD“ ermöglicht ein direktes Zugreifen auf die Online-Datenbank „BIMobject“.

Ein positives Fazit zieht auch ­Matthias Schneider, Geschäftsführer Digital Services bei fischer: „Für uns ­verlief die Erstveranstaltung der digitalBAU sehr erfolgreich. Um viele neue Ideen und wertvolles Feedback reicher kehren wir von der Messe zurück in das Tagesgeschäft.“ Denn BIM ist für den Befestigungsspezialisten mehr als nur ein Modell. So unterstützt fischer seine Kunden sowohl mit den digitalen Zwillingen seiner Produkte als auch mit neuen BIM-Dienstleistungen bei Prozessen der Erstellung, Verwaltung und Nutzung der Gebäudedatenmodelle. Hierzu zählt, dass BIM-kompatible Produktdaten der fischer-Befestigungslösungen bereitgestellt werden. Das Spektrum umfasst aber auch Entwürfe bis zur maximalen Detailmodellierung (LOD 500) der digitalen Gebäudemodelle. Hinzu kommen 3D-Scanning und Field-to-BIM. Damit lassen sich vorhandene Bauwerke in das Gebäudedatenmodell übertragen. Genauso ermöglicht umgekehrt der fischer BIM-to-Field-Support, das 3D-Modell punktgenau auf die Baustelle zu projizieren und Abmessungen direkt vor Ort vorzunehmen.

„Ein spannendes Format zum richtigen Zeitpunkt“, sagt Holger Kreienbrink, Leiter Produktmanagement Deutschland und Österreich bei Graphisoft. „Die Zielgruppe in Köln ist hochspezialisiert auf das Thema Digitalisierung des Bauwesens. Wir sind sehr zufrieden mit der digitalBAU und freuen uns schon auf das nächste Mal.“

„Ist das Thema ‚digitale Produkte‘ auf vielen bisherigen Messen nur als Nebenprodukt zu sehen, wurde auf der ersten digitalBAU für viele Austeller und Besucher deutlich: In Zukunft ist die Digitalisierung Nummer eins der dominierenden Themen in der Baubranche. Als Firma sind wir positiv überrascht von der Anzahl und der Qualität der Kontakte auf der Messe selbst. Wir hoffen, dass die sehr junge Geschichte der digitalBAU weiterhin erfolgreich am Messestandort Köln fortgeführt wird“, lautet das Statement von Björn Wolff, Chief Operating Officer, Hottgenroth/ETU Software gegenüber der Computer Spezial-Redaktion.

Einen Produktkonfigurator stellte Lamilux vor. Mit diesem kann der Nutzer sein Flachdachfenster „F100“ in 3D oder 2D generieren, eine Maßzeichnung, ein 3D-PDF-Datenblatt und einen Ausschreibungstext erstellen – und natürlich das BIM-Modell in verschiedenen Dateiformaten. Die darin erstellten Modelle können in die gängigen BIM-Planungssoftwares integriert werden.

Am Messestand von Leica Geosystems wurde z.B. der „BLK2GO“-Handheld-3D-Laserscanner vorgestellt. Das extrem kompakte Gerät wurde entwickelt, um komplexe Räume mit hoher Geschwindigkeit zu scannen. Möglich wird das mithilfe von inte­grier­ten LiDAR-, SLAM- (Simultanlokalisierung und -kartierung) und EdgeComputing-Technologien, welche Vermessungsingenieuren und Anwendern diverser Branchen umfangreiche „Reality Capture“-Funktionen an die Hand geben. Um die Vermessung ging es auch bei MWM. Am Stand konnten sich Messebesucher „MWM-Libero“ in Verbindung mit der App der Roometric GmbH vorführen lassen. Das Berliner Start-up hat eine iOS- und Android-App für Smartphone und Tablet entwickelt, um schnell und einfach Räume mittels Sensoren in den Geräten dreidimensional zu vermessen. Die Erstellung des Aufmaßes ist so einfach wie die Aufnahme von Fotos. Der Anwender kann die aufgemessenen Räume direkt als 3D-Modell oder als 2D-Plan auf dem Smartphone oder Tablet betrachten. Die Ergebnisse der App werden dann einfach entweder direkt über die MWM-Schnittstelle in „MWM-Libero“ oder als .DXF-Datei nach „DIG-CAD Aufmaß“, einem Programm zur Mengenermittlung aus Zeichnungen und Bildern, und von dort in „MWM-Libero“ importiert.

App-Anwendungen waren auch an anderer Stelle gefragt, wie Daniel Csillag, Geschäftsführer von Nevaris, berichtet: „Mit solch einem Ansturm haben wir nicht gerechnet – an den drei Messetagen sind wir förmlich überrannt worden von Kunden, die sich zur Digitalisierung des Baus bei uns auf dem Stand informieren wollten. Besonders beliebt waren dabei unsere Kalkulationslösung „Nevaris Build“ und unsere mobilen Apps für die Baustelle von 123erfasst.

Andrés García Damjanov, Newforma, erklärte zur Einführung einer neuen Version der „Enterprise Project Management“-Softwarelösung: „Mit Version 12.3 wird es Anwendern, die auch künftig auf eine reine On-Premise-Lösung setzen, weiterhin möglich sein, ihre Informationen wie gewohnt lokal zu speichern. Gleichzeitig eröffnet New­forma auch denen, die die ersten Schritte in die Cloud machen möchten, auf eine hybride Art neue Optionen. Auf diese Weise können sie von den Vorteilen der Cloud-Technologie profitieren und bleiben trotzdem Herr über ihre Daten. Die neue EPIM-Software ist außerdem schneller als die Vorgängerversion und besonders intuitiv in der Bedienung.“

„Wir haben bisher an noch keiner Messe teilgenommen, die unser Thema „Digitalisierung im Bauwesen“ so treffend repräsentiert hat. Die Halle und unser Stand waren drei volle Tage extrem gut besucht – und zwar von Fachpublikum, welches ganz gezielt nach digitalen Lösungen gesucht und diese auch gefunden hat“, freute sich Felix Grau, Geschäftsführer von Nova Building IT, über den Messeverlauf.

Am Stand von ProdLib Oy waren digitale Lösungen sowie BIM-Modelle von Lumon, einem Spezialisten für Balkon- und Loggiaverglasungen, zu sehen. Um stets aktuelle Dateien, Tests und Produktinformationen anbieten zu können, nutzt Lumon die Plattform des finnischen Software-Anbieters ProdLib. Diese lässt sich rasch installieren und enthält einen umfangreichen Bestand an Lumon-Produktlösungen, Detailansichten, GDL-Objekten und Querschnitten der jeweiligen Verglasungs- oder Geländerprodukte. Verfügbar sind Formate wie DWG, DXF, RFA oder PDF. Die Daten lassen sich so problemlos in alle gängigen Planungsprogramme, wie z.B. „AutoCAD“, „ArchiCAD“ oder „Revit“ zur Detailplanung, einbinden.

„Mit ,iTWOsite‘ offerieren wir ab sofort den ersten Teil unserer MTWO-Cloud“, berichtet Rainer Diehl, Product Manager Sales bei der RIB Deutschland GmbH und erklärt: „Wie alle ,MTWO‘-Produkte und -Lösungen läuft ,iTWOsite‘ auf der ,Azure‘-Plattform von Microsoft. Die Verarbeitung und Speicherung der Daten in modernen Rechenzentren von Microsoft beinhaltet nicht nur automatische Datensicherungen: Hinzu kommen zahlreiche Hochverfügbarkeits-Services, wie beispielsweise die Spiegelung kompletter Rechenzentren. Somit sind Datenverluste so gut wie ausgeschlossen. Alle notwendigen Sicherheitszertifizierungen liegen vor. Damit ist das Sicherheitsniveau mit dem von Online-Banking vergleichbar.“

Würth IT stellte die erste Version ihrer neuen digitalen Lösungen für Handwerker vor. Diese umfassen Produkte für das Büromanagement, die Fotodokumentation und die innerbetriebliche Messenger-Kommunikation. Eine eigene, für Handwerksbetriebe konzipierte Community, soll Handwerker online enger zusammenarbeiten lassen. IT-Lösungen können den Handwerker dabei unterstützen, effizienter zu arbeiten und den lästigen Papierkram zu minimieren. Das Besondere an den Lösungen ist, dass die jeweiligen Entwickler selbst Handwerker sind. „Lösungen vom Handwerk für das Handwerk“ lautet deshalb das Credo auf dem Messestand.

„Einfach genial und genial einfach lief die erste digitalBAU 2020 in Köln. Genau wie unsere Softwarelösung ‚TRICAD MS‘ und unser Motto 2020. Es gab einen regen Austausch mit potentiellen Kunden, aber auch viele Bestandskunden haben unseren Stand 545 besucht. Den Veranstaltern ist es gelungen, eine Messe auf hohem Niveau mit interessanten Unternehmen umzusetzen. Für die VenturisIT ein voller Erfolg. Wir freuen uns auf die nächste digitalBAU“, lautete das Fazit von Holga Schwipp, Geschäftsführer VenturisIT. An diesem Messestand wurde zudem das „Concept Tool“ als Software für Konzeptstudien vorgestellt, dessen Vorteil darin liegt, dass die digital auf einem Tablet erstellten Skizzen weiterentwickelt und damit für die spätere 3D-Modellierung direkt genutzt werden können.

Fazit

Aufgrund der zahlreichen positiven Rückmeldungen, die es auch auf Besucherseite in Fülle gab, empfiehlt sich bereits heute ein Besuch der nächsten digitalBAU. Diese wird vom 15. bis 17. Februar 2022 wieder auf dem Kölner Messegelände stattfinden.

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