Gamechanger KI: Wie Künstliche Intelligenz das Bauen revolutioniert

Der Bausektor steckt in einem grundlegenden Wandel. Herausforderungen wie hohe Baukosten, Fachkräftemangel und die damit verbundene Notwendigkeit, deutlich effizienter in Planung und Bauphase zu werden, bestimmen den Branchenalltag. Parallel dazu entwickelt sich die Künstliche Intelligenz (KI) rasant zum zentralen Treiber, zum „Gamechanger“, für die Transformation zum effizienteren, nachhaltigeren und adaptiven Bauen. Die digitalBAU (24. bis 26. März 2026 in Köln) rückt darum das Leitthema „Gamechanger KI – Bauen für die Zukunft“ in den Mittelpunkt und zeigt, wie KI-Technologien die Wertschöpfungskette revolutionieren können.

Die digitalBAU möchte zeigen, wie kleine und mittelständige Unternehmen KI-Technologien sinnvoll nutzen können, um u. a. ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Bild: Messe München

Die digitalBAU möchte zeigen, wie kleine und mittelständige Unternehmen KI-Technologien sinnvoll nutzen können, um u. a. ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Bild: Messe München
Der Begriff „Gamechanger KI – Bauen für die Zukunft“ beschreibt jenen tiefgreifenden Wandel, den der Einsatz von KI in allen Lebenszyklusphasen eines Gebäudes bewirkt – von der Planung, Genehmigung über die Ausführung bis in den Betrieb, Um- oder sogar Rückbau. KI-Technologie unterstützt hierbei mit Automatisierung und Optimierung und ermöglicht eine fundierte, datenbasierte Entscheidungsfindung in allen Bauprozessen. Sie gilt damit als entscheidender Schlüsselfaktor für mehr Effizienz, mehr Nachhaltigkeit und weniger Ressourceneinsatz. „Die Bauwirtschaft wird in großen Teilen vom Mittelstand getragen. Ihn wollen wir unterstützen und ihm neue Wege für das Bauen der Zukunft vorstellen. Digitale Bauprozessoptimierung und KI sind elementare Instrumente, die sich in unseren Leitthemen und im Rahmenprogramm widerspiegeln“, betont Messe München Geschäftsführer Dr. Reinhard Pfeiffer.

Rasantes Marktwachstum und Produktivitätssprünge

Der weltweite Markt für KI im Bauwesen wächst exponentiell: Laut aktuellen Marktanalysen liegt das Volumen 2024 noch bei rund 4 Mrd. US-$, soll aber bis 2032 auf über 22 Mrd. US-$ anwachsen, so Prognosen für die kommenden Jahre. Dieses Wachstum unterstreicht einmal mehr die Relevanz von KI als disruptive Technologie für das Bauen. Erste Studien belegen ihren enormen Nutzen: Unternehmen, die KI gezielt einsetzen, erzielen signifikante Produktivitätsgewinne und können die Planungszeiten um bis zu 20 % reduzieren. Obwohl ihr Einsatz im deutschen Bauwesen laut OECD-Bericht (2024) noch am Anfang steht, zeigen internationale Märkte bereits den Übergang zu automatisierten und lernenden Bauprozessen – die auch im diversifizierten deutschen Markt ihre Anwendung finden werden.

KI in der Wertschöpfungskette

KI vernetzt Planung, Ausführung und Betrieb zu einem durchgängig digitalen und datengetriebenen Kreislauf. Sie verändert Prozesse und Wertschöpfungsketten im Bauwesen grundlegend, indem sie den gesamten Lebenszyklus eines Bauwerks abdecken kann: In der Planungsphase entfalten KI-Systeme ihr Potenzial durch generatives Design und Entwurfsunterstützung der Architektinnen und Architekten: Sie können in kürzester Zeit zahlreiche Varianten entwickeln, die wichtige Parameter wie Baukosten, Tragwerk oder CO₂-Bilanz berücksichtigen. Ergänzend dazu ermöglichen KI-Lösungen automatisierte Kosten- und Risikoanalysen sowie präzise Gebäudesimulationen für die Fachplanungen, was die Grundlagensituation für eine gemeinsame und fundierte Entwurfsentscheidung massiv verbessert.

Während der Bauausführung leistet KI einen wertvollen Beitrag bei der Qualitätssicherung, z. B. durch die Analyse und Auswertung von Bild- und Sensordaten. Sie überwacht den Baufortschritt in Echtzeit und steuert maschinen- oder robotergestützte Abläufe auf der Baustelle. Im Gebäudebetrieb schließlich unterstützen KI-Lösungen schon heute das Facility Management bei der vorausschauenden Wartung (Predictive Maintenance). Hier sorgt KI durch die Analyse von Daten aus intelligenter, vernetzter Gebäudetechnik für eine datengetriebene Optimierung des Energie- und Ressourceneinsatzes. Ein Nutzen, der weit über den Betrieb hinausgeht und bis in den Um- oder gar Rückbau am Ende des Gebäudelebenszyklus hineinwirkt.

Im Fokus: Künstliche Intelligenz auf der digitalBAU 2026

Die digitalBAU 2026 wird die neuesten KI-Anwendungen präsentieren, die die Transformation der Baubranche vorantreiben. Darüber hinaus soll die Messe zeigen, wie kleine und mittelständige Unternehmen KI-Technologien sinnvoll nutzen können, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und sich neue Geschäftsmodelle zu erschließen. Mit diesem Leitthema legt die digitalBAU 2026 den Fokus auf eine resiliente Bauwirtschaft, wie Senior Director Cornelia Lutz erläutert: „KI ist nicht nur Werkzeug, sondern Wegbereiter für eine nachhaltigere und effizientere Zukunft des Bauens. Die digitalBAU ist der Ort, an dem diese Vision greifbar wird und an dem die Baubranche die Kompetenzen aufbauen kann, die sie für den Wandel und eine erfolgreiche Zukunft benötigt.“

Aussteller präsentieren innovative KI-Anwendungen

Besucherinnen und Besucher haben die Möglichkeit, sich bei zahlreichen Ausstellern über KI-Tools zu informieren. RIB zeigt mit „RIB 4.0“ eine cloudbasierte Plattform, die Kalkulation, Einkauf, Geschäftspartner- und Dokumentenmanagement und weitere zentrale Bauprozesse in einer integrierten Umgebung bündelt. Das System ermöglicht durchgängige digitale Workflows entlang des Bauprozesses und unterstützt Projektteams bei Planung und Steuerung – auch projektübergreifend. Integrierte KI-Funktionen helfen, Daten besser zu nutzen und Entscheidungen schneller, fundierter und transparenter zu treffen.

Die Nemetschek Group baut ihre KI-Strategie 2026 auf drei Schwerpunkten aus. Dazu gehören agentenbasierte Assistenzfunktionen und automatisierte Abläufe, die über die gruppenweite KI-Plattform in die Produkte der Marken einfließen sollen. U. a. stellt Bluebeam mit „Bluebeam Max“ eine neue Generation KI-gestützter Funktionen vor, die Prüfungen, Planvergleiche und Kommunikationsprozesse digital unterstützen. Automatisierte Tools für Review, Aufmaß und Abstimmung sollen Fehler früher erkennbar machen und Arbeitsabläufe zwischen Büro und Baustelle vereinfachen. Nevaris zeigt neue KI-gestützte Funktionen, die den Arbeitsalltag in der Bauprojektabwicklung unterstützen. Ein produktübergreifender AI-Assistent hilft bei Aufgaben wie Kalkulation oder Fotodokumentation und soll dadurch Prozesse beschleunigen und die Effizienz im Bauprojektmanagement erhöhen.

Der AI Assistant und der AI-Visualizer von Vectorworks gestalten Planung smarter und effizienter, da sie sich nahtlos in den Arbeitsalltag integrieren lassen, Routineaufgaben automatisieren und durch lernfähige KI die individuelle Arbeitsweise unterstützen.

Ausblick und Rahmenprogramm

Auf der digitalBAU 2026 können sich Besucherinnen und Besucher in den Foren Main Stage, Exhibitor Stage, Neo Stage und Start-Up Stage auf zahlreiche hochkarätige Vorträge und Diskussionen freuen, die sich dezidiert mit dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz, deren ethischen Implikationen und den Schritten zur sicheren Einführung im Mittelstand beschäftigen. Die digitalBAU 2026 ist damit die zentrale Plattform, um sich über die revolutionären Potenziale der Künstlichen Intelligenz zu informieren und die Weichen für die digitale Zukunft der Baubranche zu stellen. Das Programm steht ab Januar 2026 auf der Webseite der digitalBAU zur Verfügung.

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