BIM2Praxis: Digitale Transformation von TGA-Planung und Bauausführung
02.07.2025
Das Projekt BIM2Praxis soll durch starke Partnerschaften von LuArtX, ROM Technik, RWTH Aachen und Viessmann Innovation von praxisnahen BIM-Lösungen vorantreiben.
Bild: Clipdealer
Das zukunftsweisende Forschungsprojekt „BIM2Praxis“ von LuArtX, ROM Technik, RWTH Aachen und Viessmann soll praxisnahe BIM-Lösungen für die technische Gebäudeausrüstung in Planung und Ausführung bringen – mit dem klaren Anspruch, Planung und Ausführung im Bauwesen grundlegend zu transformieren. In den vergangenen Monaten wurden laut der LuArtX IT GmbH entscheidende Fortschritte erzielt:
- Integration herstellerspezifischer Modelle
Eine zentrale Entwicklung ist eine Methodik, die den vollständigen Import von Herstellerdaten ermöglicht – inklusive aller spezifischen Eigenschaften und Verbindungen. Dies soll die Präzision und Effizienz in der Planungs- und Ausführungsphase erheblich verbessern. - Einbindung generischer Wärme- und Kälteerzeuger
Zur korrekten Erfassung dieser Komponenten wurde eine Eingabemaske für relevante Parameter entwickelt. Diese gewährleistet die Berücksichtigung aller notwendigen Systemverbindungen und trägt so zur Optimierung der Energieeffizienz bei. - Einheitliche Parameter-Eingabemaske gemäß IFC4 und VDI 3805
Die Standardisierung auf Basis des IFC4-Standards und des VDI 3805-Regelwerks stellt die Interoperabilität zwischen verschiedenen Softwarelösungen sicher und bildet die Grundlage für ein durchgängiges digitales Planen. - Entwicklung einer IFC4-fähigen Schnittstelle
In enger Zusammenarbeit mit der F&E-Abteilung der ROM Technik wurde eine Schnittstelle entwickelt, die praxisnah auf die Anforderungen der Branche zugeschnitten ist.
Forschung mit Praxisbezug: Netz-Topografien und Simulationen
Ein Schwerpunkt der laufenden Entwicklung liegt auf der digitalen Abbildung technischer Netze (Lüftung, Heizung, Kälte). Andreas Gudrian, Senior Consultant bei LuArtX IT GmbH, arbeitet federführend an folgenden Themen:
- VDI 3805 Blatt 100: Darstellung der Topografie einer Anlage, z. B. Wärmepumpe mit zugehörigen Komponenten (Pumpen, Armaturen), inklusive logischer Verbindungen über Linien-Graphen.
- Netzstrukturen in IFC: Darstellung von Heizung-/Kälte- und Lüftungsnetzen über Vorgänger-/Nachfolgerbeziehungen für simulationsfähige Modelle.
- Modellprüfung: Aufbereitung von Testnetzen zur Eliminierung typischer CAD-Fehler (z. B. offene Stränge), um verlässliche IFC-Exporte zu gewährleisten.
Diese Forschungsarbeiten befinden sich aktuell in der Umsetzungsphase und sollen einen wichtigen Baustein für die zukünftige BIM-Anwendung im Gebäudesektor bilden. „Mit BIM2Praxis schaffen wir die Grundlage dafür, dass digitale Planung nicht nur theoretisch möglich, sondern praktisch umsetzbar und effizient wird. Die enge Zusammenarbeit mit Partnern aus Forschung und Industrie zeigt, wie Innovation konkret in die Baupraxis übertragen werden kann“, sagt Gudrian.