22 Bauämter in Bayern nutzen CDE-Plattform
Gemeinsame Datenumgebung für effiziente Planung und nachhaltiges BauenDie Zentrale Leitstelle für Building Information Modelling (ZBIM) begleitet die Einführung der BIM-Methode in der Bayerischen Staatsbauverwaltung. Mit dem Verwaltungsneubau in Ebern startet das staatliche Bauamt Schweinfurt sein erstes BIM-Projekt. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Common-Data-Environment (CDE)-Plattform (gemeinsame Datenumgebung) von Catenda, die die digitale Zusammenarbeit aller Beteiligten erleichtert.
Die Leit- und Zentralstelle für Building Information Modelling (ZBIM) schafft die Grundlagen zur Implementierung der BIM-Methode in den Bauvorhaben der Bayerischen Staatsbauverwaltung und bietet Hilfestellung bei der Abwicklung von BIM. Die praktische Umsetzung der Projekte, im Hoch- sowie auch im Tiefbau, erfolgt dabei in den einzelnen Bauämtern.
Erstes BIM-Projekt für das staatliche Bauamt Schweinfurt
Das neue Verwaltungsgebäude für die Landesbaudirektion Bayern im unterfränkischen Ebern, dessen Baubeginn für den Herbst 2025 angesetzt ist, war nicht von Beginn an als BIM-Projekt gedacht. So konnte das verantwortliche staatliche Bauamt Schweinfurt erst ab Leistungsphase 3 starten. „Es ist unser allererstes BIM-Projekt“, berichtet Christoph Schmitt, BIM-Manager und zugleich BIM-Multiplikator für die gesamte Baumaßnahme und außerdem Administrator für die neue CDE-Plattform von Catenda. Auf dieser finden die Projektbeteiligten sämtliche Dokumente mit Projektbezug vor und haben zusätzlich die Möglichkeit, die Modelle, die von den Fachplanern in unterschiedlichen Autorensoftwaresystemen erstellt wurden, im IFC-Format mit einem Modell-Viewer zu sichten.
Sinnvolle Kombination von Aufgaben
Dass der Objektplaner und Gesamtkoordinator, die karlundp Gesellschaft für Architekten mbH, München, mit Gabor Pulai schon wesentlich mehr Erfahrungswerte im Umfeld des modellbasierten Bauens in die Projektarbeit miteinbringen konnte, war für Christoph Schmitt das gesamte Projektteam im Bauamt klar von Vorteil. Neu war für den Generalplaner lediglich die Plattform von Catenda. „Auch die Zusammenarbeit im Projektteam mit einem Commom Data Environment über offene Dateiformate kannten wir schon“, betont der Architekt. „Doch im Unterschied zu Programmen vieler anderer Hersteller, die wir bereits im Einsatz hatten, ist ‚Catenda Hub‘ die erste CDE-Plattform, die sämtliche Aufgaben und Funktionalitäten sinnvoll kombiniert, die im Zuge eines BIM-Projekts wichtig sind: Vom Verteilen von Aufgaben bis hin zur Abstimmung und Synchronisation von Problemstellungen und dem bidirektionalen Informationstransfer von der Autorensoftware nach Catenda und wieder zurück ist alles da, was wir brauchen. Und das Beste: Die Bedienung ist kinderleicht, sodass neue Kolleginnen und Kollegen für gewöhnlich in rund 10 bis 30 Minuten startklar sind und damit arbeiten können. Für mein Team und mich ist ‚Catenda Hub‘ das derzeit angenehmste und beste CDE-Programm auf dem Markt“, ist Gabor Pulai begeistert.
Guter Überblick für die Projektverantwortlichen
„‚Catenda Hub‘ hilft mir vor allem ungemein, meine Aufgabe als BIM-Multiplikator zu erfüllen und BIM konkret an den Menschen zu bringen“, verrät Christoph Schmitt. „Denn in einer öffentlichen Verwaltung hat für gewöhnlich nicht jeder Mitarbeitende die Möglichkeit, IFC-Modelle anzuschauen, zu drehen und zu inspizieren.“ Mit einer Autoren- oder Modellprüfungssoftware – bei karlundp für die meisten Tagesgeschäft – arbeiten bei uns nur die wenigsten. Der BIM-Manager und Administrator ist der Überzeugung, dass seine Teamkolleginnen und -kollegen erst durch die Modelle selbst eine konkrete Vorstellung bekommen, was im Projekt an den unterschiedlichen Positionen tatsächlich passiert. Was machen die Elektroplaner? Wie sehen die Lüftungsleitungen aus? „Das Team ist stets up to date und gleichzeitig profitieren wir als Projektverantwortliche“, hebt Schmitt hervor. Denn er und das gesamte Projektteam sehen tagesaktuell auf der Catenda-Plattform, wie die anderen Projektbeteiligten vorgehen und mit welchen Themen sie sich konkret bei ihrer täglichen Arbeit auseinandersetzen. Und das auch dann, wenn sie im E-Mail-Verkehr nicht permanent in Cc stehen. Dafür sorgen Issue- und Task-Management der Software sowie der integrierte BCF-Server (BIM Collaboration Format). Gleichzeitig können Fehlerquellen ausgeschlossen werden, bevor sie entstehen.
Immer auf dem neuesten Stand
Theresa Schefbeck, gesamtverantwortliche Projektleiterin und Anwenderin auf der Catenda-Plattform, stimmt dem zu. Die Herausforderungen bei dem neuen Gebäude der Landesbaudirektion, das im Passivhausstandard errichtet werden und nach dem Leitfaden des Bundes Nachhaltiges Bauen eine Silberzertifizierung erhalten soll, sind sowieso immens. Und dann kommen mit der BIM-Methode noch ganz neue Prozesse dazu. Deshalb benötigte das Team zwingend eine CDE-Plattform mit offenen Austauschformaten, so die Ansicht der Projektleiterin. „Mittels der Software-Lösung haben wir stets den aktuellen Informationsstand. Das ist komfortabel, da wir nicht laufend Dateien aus irgendwelchen E-Mails abzulegen brauchen und bringt zudem eine immense Arbeitserleichterung mit sich. Das ständige Hinterhertelefonieren nach Projektinformationen gehört von jetzt an der Vergangenheit an“, berichtet sie.
Gabor Pulai von karlundp fügt hinzu, dass die Arbeit mit der CDE-Plattform sogar aktiv zum nachhaltigen Planen und Bauen beitragen kann: „Bei Uploads sind wir mit Catenda durchschnittlich 60 Minuten schneller als mit anderen Programmen.“
Früher Start für verbesserte Zusammenarbeit
Ein strukturiertes Informationsmanagement muss aus Sicht des Sachbereichsleiter der ZBIM Robert Schmid schon in der sogenannten Leistungsphase 0 beginnen, damit in der Planung und Ausführung alle Potenziale von BIM voll ausgeschöpft werden können. „Wir möchten die für die Fachplaner wichtigen Basisinformationen in digitaler Form schon zu Planungsbeginn bereitstellen und auf diese Weise eine Wohlfühlumgebung für deren Planungsaufgaben schaffen“, erklärt Schmid. „So haben wir ein solides Grundgerüst für das gesamte Planungsteam, das uns im Idealfall davor bewahren kann, beim Bau in die hohen Nachträge zu laufen“, ergänzt er.
Dashboards für die Bauverwaltungen
In engem Austausch mit dem Software-Hersteller entstehen derzeit spezielle Dashboards für die Beschäftigten der Bauverwaltungen. Sie sollen vor allem visuell unterstützen und es somit allen im Projektteam ermöglichen, die für ihre Zwecke wesentlichen Informationen schnell und sicher aufzufinden. Damit dies funktioniert, arbeitet die ZBIM an entsprechenden Strukturvorgaben. Denkbar wäre hier aber auch, wie Schmid findet, die Vielzahl an Informationen mithilfe von künstlicher Intelligenz für die Belange der Nutzerinnen und Nutzer aufzubereiten. Vorausgesetzt, der Mensch bleibt stets fester Bestandteil dieses Prozesses und steuert diesen.
Zudem unterstützt Catenda ZBIM aktuell bei verschiedenen Erweiterungen und Integrationen. Ein Wunsch der ZBIM ist bspw. auch die Einbindung eines durchgängigen Field-Managements für die Baustellen, mit Bautagebuch, einer GIS-Adaption sowie der Möglichkeit, Nachhaltigkeitsinformationen in den gesamten Lebenszyklus ihrer Bauwerke mit aufzunehmen. „The Open Way, das Motto, des Softwareanbieters, wird gelebt. Die Zusammenarbeit läuft durchweg super und macht richtig Spaß. Was wollen wir mehr“, fasst BIM-Manager Felix Fuchs zusammen.
